Tischler/in, Holzmechaniker/in, Holzbearbeiter/in
Steckbrief
Eingangsvoraussetzung
Keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung vorgeschrieben – empfohlen wird der qualifizierte Hauptschulabschluss
Ausbildungsziel: Tischler/-in, Holzmechaniker/-in, Holzbearbeiter/-in
"Tischler ist ein anspruchsvoller Beruf, der sehr vielfältig ist. Es werden technisches Verständnis und handwerkliches Geschick benötigt. Hinzu kommt noch die Keativität zum Gestalten von Möbelstücken. Durch Vielseitigkeit im Beruf kommt es immer wieder vor, dass erlerntes auch im privaten Bereich angewendet werden kann, wie beim Reparieren von Einbauten oder Fertigen eigener Möbel."
"Ich habe mich für den Beruf des Tischlers entschieden, weil ich gerne mit Holz arbeite. Außerdem hat man die Möglichkeit eigene Möbel zu entwerfen und zu fertigen, wie man sie gerade braucht oder wie sie einem gefallen. Die Ausbildung ist gut und vielseitig. Man lernt mit Maschinen umzugehen und trägt die Verantwortung für die Gegenstände, die man herstellt. Der Beruf des Tischlers bietet viele Möglichkeiten sich in verschiedene Richtungen weiterzubilden."
"Holz hat Zukunft! Die Lehrer im Berufsfeld Holztechnik sind ganz in Ordnung. Ich habe mich schon früh für einen Beruf im Holzbereich entschieden. Acht von meinen Verwandten haben Tischler oder Holzmechaniker gelernt. Sie können mir immer noch eine gute Hilfe in meinem Beruf sein. Im einjährigem BGJ habe ich meine Fähigkeiten und handwerkliches Geschick entwickeln können und ich fand immer mehr Freude am Beruf. Jetzt im dritten Lehrjahr macht es richtig Spaß selbstständig mit dem Werkstoff Holz zu arbeiten. Ich bin froh, dass ich mich für den Beruf Holzmechaniker entschieden habe."
Tischler und Tischlerinnen stellen in Einzel- und Kleinserienfertigung vorwiegend Erzeugnisse aus Holz, Holzwerkstoffen und Kunststoffen her wie z.B. Möbel, Innen- und Messeeinrichtungen, Bauelemente (Fenster, Türen, Treppen, Böden, Tore und ähnliche Konstruktionen), Gehäuse, Behälter und Särge sowie Turn-, Spiel-, und Sportgeräte. Diese Erzeugnisse halten sie instand und restaurieren sie unter Beachtung der Bauart, des Baustils und der ästhetischen Wirkung. Sie führen diese Arbeiten selbstständig und planvoll sowohl in Werkstätten als auch auf Bau- und Montagestellen durch. Hierbei werden die folgenden beruflichen Qualifikationen benötigt und erlernt:
- große Handfertigkeit mit technischem Verständnis für Maschinenarbeit kombinieren.
- räumlich dimensionierte Konstruktionen durchdenken, entwickeln und zeichnen.
- die ästhetischen Wirkungen der Werkstoffe beim Arbeiten berücksichtigen.
- die Materialien Holz, Holzwerkstoffe, Kunststoffe, Metalle , Glas und Hilfsstoffe fachgerecht verarbeiten.
- Maschinen, Maschinenwerkzeuge, Anlagen und Vorrichtungen rüsten, bedienen und warten.
- Oberflächen durch Ansetzen und Auftragen von Beizen und Färbemitteln veredeln sowie unterschiedliche Beschichtungsmaterialien verarbeiten und auftragen.
- handwerkliche Fertigkeiten beim Einbauen von montagefertigen Teilen zeigen.
- die eigene Leistung verantwortungsbewusst im Team einbringen.
- freundliches und fachkompetentes Auftreten beim Kunden zeigen.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Die Ausbildung erfolgt an den Lernorten Betrieb und Berufsschule.
Es wird keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.
Die Betriebe stellen aber erfahrungsgemäß überwiegend Tischler und Holzmechaniker mit gutem Hauptschulabschluss sowie und besser ein.
Die schulischen Inhalte der Ausbildung werden anhand von Lernfeldern und berufsorientierten Aufgabestellungen durch Verknüpfung von Theorie und Praxis vermittelt
Lernfelder 1-4 der Grundausbildung und BGJ:
- Einfache Massivholzteile herstellen
- Zusammengesetzte Werkstücke herstellen
- Werkstücken aus unterschiedlichen Materialien herstellen
- Kleinmöbeln nach eigenen Entwürfen auftragsbezogen herstellen
Lernfelder 5-8 der ersten Fachstufe:
- Möbel planen und gestalten
- Elemente des Innenausbaus auftragsgerecht konzipieren
- Einbaumöbel rationell konstruieren und fertigen
- Vorgefertigte Elemente montieren
Lernfelder 9-12 der zweiten Fachstufe:
- Fenster und Außentüren konstruieren und einbauen
- Bauteile und Möbel instandsetzen und erneuern
- Komplexe Werkstücke gestalten und herstellen
- Einen komplexen Auftrag selbstständig durchführen und präsentieren
Die Aufgabensituationen der Lernfelder werden, wie ein beruflicher Arbeitsauftrag, in der Schule durch die Arbeitsschritte:
1. Informieren
2. Planen (mit eigenen Gestaltungsvorschlägen)
3. Entscheiden
4. Ausführen
5. Kontrollieren und
6. Bewerten
praxisbezogen vermittelt.
Hierbei berücksichtigt die Abteilung Holztechnik den aktuellen Stand der Technik.
Es werden Zeichnungen mit CAD-Programmen erstellt und CNC-Maschinen programmiert.
Die Ausbildungsberufe Tischler/Holzmechaniker/Holzbearbeiter führen wir am Standort Frankenberg
Die Anmeldung an der Berufsschule erfolgt über die Ausbildungsbetriebe. Bewerbungen an die Ausbildungsbetriebe sollten ca. ein Jahr vor Ausbildungsbeginn eingereicht werden. Informationen über Ausbildungsbetriebe gibt es bei der Bundesagentur für Arbeit.
Grundstufe / BGJ: Schatulle
Fertigung einer Schatulle aus Massivholz mit Rahmeneckverbindungen (Schlitz-Zapfen) und Korpusverbindungen (offene Zinkung) im Lernfeld 2.
Fachstufe 1: Stehtisch mit CNC- Bearbeitung im Lernfeld 6
Planung und Fertigung von fahrbaren Stehtischen für Schulveranstaltungen aus beschichteten Plattenwerkstoffen. Die Tische wurden unter Berücksichtigung des „32mm Rastersystems“ in Industriestandart programmiert und auf einem CNC-Bearbeitungszentrum gefertigt.
Fachstufe 2: Gesellenstücke
Planung und Fertigung der Tischlerabschlussstücke im Lernfeld 12.
Ehemaliger Auszubildender der HVS gewinnt den Landessieg "Die gute Form".Jannik Arnold gewinnt „Die Gute Form 2016“ in Hessen
Bad Wildungen, 17.10.2016. Ein puristisches Sideboard mit filigranem Untergestell aus Metall und einem liegenden mattweißen Aufsatz hat Jannik Arnold aus dem nordhessischen Allendorf/Eder den Sieg im Wettbewerb „Die Gute Form – Tischler gestalten ihr Gesellenstück" 2016 auf hessischer Landesebene eingebracht.
Die Jury begründete ihre Entscheidung für das „Purist Sideboard" von Arnold mit den Worten: „Die grafische Anmutung des Möbels stützt sich einerseits auf den Kontrast von Weiß und Anthrazit, andererseits auf die Sprache der Linien und Fugen, die im Gesamtkontext unterschiedliche Funktionen übernehmen. Sie definieren das Untergestell, gliedern den Korpus und strukturieren ein Grifffeld, welches sich durch einen raffinierten Mechanismus als Deckel in den Korpus schieben lässt." Arnold (Ausbildungsbetrieb Rabe Innenausbau GmbH, Münchhausen) konnte sich nicht nur über den ersten Platz, sondern auch über ein Preisgeld in Höhe von 500,- Euro freuen.
Beim Bundesentscheid 2017 wird Jannik Arnold das Land Hessen gemeinsam mit dem Zweitplatzierten Matthias Rüb vertreten.