Landesfachklassen Umwelttechnik
Berufsausbildung in den umwelttechnischen Berufen
- Umwelttechnologe/-in für Wasserversorgungstechnik
- Umwelttechnologe/-in für Abwasserbewirtschaftung
- Umwelttechnologe/-in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
- Umwelttechnologe/-in für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen
Steckbrief
Eingangsvoraussetzungen
Keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung vorgeschrieben - empfohlen wird der Hauptschulabschluss mit guten Ergebnissen, vorteilhaft ist der mittlere Bildungsabschluss und das Interesse an Technik und Naturwissenschaften.
Ausbildungsziel: Abschlussqualifikation: Umwelttechnologe/-in als
- Umwelttechnologe/-in für Wasserversorgungstechnik
- Umwelttechnologe/-in für Abwasserbewirtschaftung
- Umwelttechnologe/-in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
- Umwelttechnologe/-in für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen
Die in 2002 neu konzipierten umwelttechnischen Berufe (früher: Ver- und Entsorger) sind Ausbildungsberufe im technischen Umweltschutz mit den Berufsbezeichnungen
- Umwelttechnologe/-in für Wasserversorgungstechnik
- Umwelttechnologe/-in für Abwasserbewirtschaftung
- Umwelttechnologe/-in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
- Umwelttechnologe/-in für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen
Die Ausbildung zum Umwelttechnologen für umwelttechnische Berufe ist anspruchsvoll und bietet technisch-naturwissenschaftlich Interessierten eine solide Basis für den Einstieg in einen qualifizierten, anspruchsvollen, krisensicheren Beruf. Die fachliche Weiterbildung zu Meister, Techniker im jeweiligen Beruf, ggf. später ein Studium im Bereich Umwelttechnik ist bei vorhandener Qualifikation stets möglich.
Ausbildungsbetriebe sind Kommunen, kommunale Verbände sowie Betriebe der gewerblichen Wirtschaft. Die Beschulung in den Landesfachklassen an der Hans-Viessmann-Schule ist als Blockunterricht im Wechsel mit der betrieblichen Praxis organisiert und erfolgt gemäß Rahmenlehrplan in den Lernfeldern analog zum Ausbildungsrahmenplan der betrieblichen Praxis.
Die Ausbildung dauert in allen vier Berufen 3 Jahre.
Im ersten Ausbildungsabschnitt werden alle vier Berufe in grundlegenden Lerninhalten gemeinsam unterrichtet. Dabei werden vorhandene Grundkenntnisse in den Fächern Chemie, Physik, Biologie und techn. Mathematik im Rahmen der lernfeldorientierten Beschulung zu einer fundierten fachbezogenen Grundbildung erweitert.
Die anschließende Fachausbildung konzentriert sich auf die Fachinhalte der jeweiligen Berufe. Die umwelttechnische, die metalltechnische und elektrotechnische Abteilungen der Hans-Viessmann-Schule bieten alle erforderlichen Labor- und Technikausrüstungen auch für eine praxisnahe Unterweisung.
Der umwelt- und labortechnische Fachunterricht wird zu überwiegenden Teilen von Diplomingenieuren der Umweltschutztechnik und Siedlungswasserwirtschaft abgedeckt. Fachlehrkräfte der Metall- und Elektrotechnik vermitteln theoretische und praktische Inhalte in ihrem jeweiligen Fachgebiet bezogen auf die Erfordernisse der umwelttechnischen Berufe.
Ergänzend zum planmäßigen Unterricht können überbetriebliche (kostenpflichtige) Ferienkurse des „Forum Umwelttechnik e.V.“ an der Hans-Viessmann-Schule in den Bereichen Chemielabor-, Metall- und Elektrotechnik in Anspruch genommen werden.
Aufgrund des hessenweiten Einzugsgebietes erfolgt die Beschulung im Blockunterricht turnusgemäß im Wechsel der drei Jahrgänge. Die Unterbringung ist in Pensionen in Frankenberg und Burgwald (ca. 3 km von Frankenberg entfernt) gewährleistet.
Eine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung ist grundsätzlich nicht vorgeschrieben. Empfohlen wird ein Hauptschulabschluss mit guten Ergebnissen, vorteilhafter sind der mittlere Bildungsabschluss sowie das Interesse an Technik und Naturwissenschaften.
Die Beschulung erfolgt gemäß der Verordnung für die Berufsausbildung in den umwelttechnischen Berufen nebst Rahmenlehrplänen vom 22. Juli 2002 (BGBl. I S. 2335).
Die Fachkräfte führen ihre Arbeiten auf der Grundlage von technischen Unterlagen, Regeln und Rechtsgrundlagen durch. Sie beschaffen Informationen, planen und koordinieren ihre Arbeit. Dabei dokumentieren sie ihre Leistungen und ergreifen Maßnahmen zur Qualitätssicherung, zur Sicherheit, zum Gesundheits- und Umweltschutz bei der Arbeit.
Umwelttechnologe/-in für Wasserversorgungstechnik
- steuern und kontrollieren technische Abläufe
- bedienen, überwachen, inspizieren, warten und reparieren die Anlagen der Wassergewinnung, -aufbereitung, -förderung, -speicherung und –verteilung
- legen Rohrleitungen, montieren und demontieren die entsprechenden Anlagen
- überprüfen Kundenanlagen
- führen an den elektrischen Anlagen im Wasserwerk begrenzt Schaltvorgänge und Reparaturen durch
- nehmen zur Eigenüberwachung des Lebensmittels „Trinkwasser“-Proben, bestimmen Qualitätsparameter und bewerten sie
- dokumentieren Arbeits- und Betriebsabläufe und werten sie aus
- erkennen Betriebsstörungen und reagieren eigenständig
- arbeiten kosten-, umwelt- und hygienebewusst
- wenden unter Berücksichtigung des Qualitätsmanagements fachbezogene Rechtsvorschriften der Arbeitssicherheit an
- handeln kundenorientiert und wenden die entsprechenden Informations- und Kommunikationstechniken an
Umwelttechnologe/-in für Abwasserbewirtschaftung
- planen, überwachen, steuern und dokumentieren die Prozessabläufe
- erkennen Störungen im Prozessablauf und leiten Maßnahmen zur Störungsbeseitigung ein
- erkennen Gefährdungen im Arbeitsablauf und führen Schutzmaßnahmen durch
- führen Messungen und analytische Bestimmungen zur Prozess- und Qualitätskontrolle durch
- bedienen Anlagen und Geräte
- inspizieren und warten Maschinen, Geräte, Rohrleitungssysteme und bauliche Anlagen und halten diese instand
- kennen die Gefahren im Umgang mit elektrischem Strom, beurteilen Störungen und führen elektrotechnische Arbeiten aus
- erfassen Daten, werten sie aus und nutzen die Prozessoptimierung
- überwachen und dokumentieren die Einhaltung rechtlicher Anforderungen
- arbeiten kosten-, umwelt- und hygienebewusst
Umweltechnologe/-in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
- nehmen Abfälle an
- identifizieren, untersuchen und deklarieren Abfälle
- ordnen Abfälle Entsorgungssystemen zu
- disponieren Behälter und Fahrzeuge unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheitsvorschriften
- steuern und kontrollieren technische Abläufe
- bedienen, überwachen, inspizieren, warten und reparieren die Anlagen der Abfallverwertung, Abfallbehandlung und Abfallbeseitigung
- erkennen Betriebsstörungen und reagieren eigenständig
- dokumentieren Arbeits- und Betriebsabläufe und werten sie aus
- handeln kundenorientiert und wenden entsprechende Informations- und Kommunikationstechniken an
- arbeiten kosten-, umwelt- und hygienebewusst
- wenden unter Berücksichtigung des Qualitätsmanagements fachbezogene Rechtsvorschriften, technische Regeln sowie Vorschriften der Arbeitssicherheit an
Umwelttechnologe/-in für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen
- planen, steuern und kontrollieren technische Arbeitsabläufe
- bedienen, überwachen, inspizieren und warten Maschinen, Gerte und Sonderfahrzeuge unter Anwendung sicherheitstechnischer Einrichtungen und Verwendung persönlicher Schutzausrüstungen
- reinigen industrielle und abwassertechnische Anlagen unter Berücksichtigung arbeitsvorbereitender Maßnahmen, der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes
- wirken bei der fachgerechten Entsorgung der Rückstände, die sich aus der Arbeit der Industriereinigung, Industriewartung, Rohr- und Kanalreinigung ergeben mit
- dokumentieren Arbeits- und Betriebsabläufe und werten sie aus
- erkennen Betriebsstörungen an Arbeitsgeräten und beheben diese
- arbeiten umwelt-, hygiene- und kostenbewusst
- wenden unter Berücksichtigung des Qualitätsmanagements fachbezogen Rechtsvorschriften, technische Regeln sowie Vorschriften der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes an
- handeln kunden- und serviceorientiert und wenden die entsprechenden Informations- und Kommunikationstechniken an
Der Unterricht gliedert sich in Lernfelder, die die vorgenannten Tätigkeitsgebiete aufgreifen und Theorie und Praxis zusammenführen.
Die Berufe werden im Einzugsbereich des jeweiligen Ausbildungsbetriebes ausgebildet. Für den schulischen Teil ist die Hans-Viessmann-Schule - Standort Frankenberg - als Landesfachklassenstandort die einzig zuständige Schule im Land Hessen.
Auszubildende in den Berufen
- Umwelttechnologe/-in für Wasserversorgungstechnik
- Umwelttechnologe/-in für Abwasserbewirtschaftung
- Umwelttechnologe/-in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
- Umwelttechnologe/-in für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen
führen nach dem ersten Ausbildungsjahr ihre Ausbildung an den jeweils zuständigen Schulen weiter. Für den Bereich Rohr-, Kanal- und Industrieservice ist dies das Hans-Schwier-Berufskolleg in Gelsenkirchen und für den Bereich Kreislauf- und Abfallwirtschaft die Berufsschule in Lauingen/Donau.
Die Anmeldung an der Berufsschule erfolgt über die Ausbildungsbetriebe. Bewerbungen an die Ausbildungsbetriebe sollten ca. ein Jahr vor Ausbildungsbeginn eingereicht werden. Informationen über Ausbildungsbetriebe gibt es bei der Bundesagentur für Arbeit.
Blockzeitplan Umwelttechnik
Terminplan für den Blockunterricht Fachkräfte für Umwelttechnik im Schuljahr 2024/25
Anlass | Termin | von | bis | Klassen | KW |
26.08.2024 | 30.08.2024 | F2 | 35 | ||
02.09.2024 | 06.09.2024 | F2 | 36 | ||
09.09.2024 | 13.09.2024 | G | 37 | ||
16.09.2024 | 20.09.2024 | G | 38 | ||
23.09.2024 | 27.09.2024 | F1 | 39 | ||
Feiertag 3.10. | 30.09.2024 | 04.10.2024 | F1 | 40 | |
07.10.2024 | 11.10.2024 | F1 | 41 | ||
Herbstferien | 14.10.2024 | 25.10.2024 | 42/43 | ||
28.10.2024 | 01.11.2024 | F2 | 44 | ||
04.11.2024 | 08.11.2024 | F2 | 45 | ||
Ausbilderversammlung | Do. 14.11. | 11.11.2024 | 15.11.2024 | G | 46 |
18.11.2024 | 22.11.2024 | G | 47 | ||
25.11.2024 | 29.11.2024 | F1 | 48 | ||
Schriftliche Abschlussprüfung | Di. 03.12. | 02.12.2024 | 06.12.2024 | F1 | 49 |
09.12.2024 | 13.12.2024 | F2 | 50 | ||
16.12.2024 | 20.12.2024 | F2 | 51 | ||
Weihnachtsferien | 23.12.2024 | 10.01.2025 | 52/2 | ||
13.01.2025 | 17.01.2025 | G | 3 | ||
20.01.2025 | 24.01.2025 | G | 4 | ||
27.01.2025 | 31.01.2025 | F1 | 5 | ||
03.02.2025 | 07.02.2025 | F1 | 6 | ||
10.02.2025 | 14.02.2025 | F2 | 7 | ||
17.02.2025 | 21.02.2025 | F2 | 8 | ||
24.02.2025 | 28.02.2025 | G | 9 | ||
03.03.2025 | 07.03.2025 | G | 10 | ||
10.03.2025 | 14.03.2025 | F1 | 11 | ||
Schriftl. Zwischenprüfung | Di 18.03. | 17.03.2025 | 21.03.2025 | F1 | 12 |
24.03.2025 | 28.03.2025 | F2 | 13 | ||
31.03.2025 | 04.04.2025 | F2 | 14 | ||
Osterferien | 07.04.2025 | 21.04.2025 | 15/16 | ||
Ostermontag | 21.04. | 22.04.2025 | 25.04.2025 | G | 17 |
Feiertag | Do. 01.05. | 28.04.2025 | 02.05.205 | G | 18 |
05.05.2025 | 09.05.2025 | F2 | 19 | ||
Schriftl. Abschlussprüfung | Di 13.05. | 12.05.2025 | 16.05.2025 | F2 | 20 |
19.05.2025 | 23.05.2025 | F1 | 21 | ||
Feiertag Himmelfahrt | Do 29.05. | 26.05.2025 | 30.05.2025 | F1 | 22 |
02.06.2025 | 06.06.2025 | G | 23 | ||
Feiertag Pfingsten | Mo 09.06. | 09.06.2025 | 13.06.2025 | G | 24 |
Feiertag Fronleichnam | Do 19.06. | 16.06.2025 | 20.06.2025 | F1 | 25 |
23.06.2025 | 27.06.2025 | F1 | 26 | ||
Praktische Abschlussprüfung | 30.06.2025 | 04.07.2025 | F2 | 27 | |
Sommerferien | 07.07.2025 | 15.08.2025 | 28/33 | ||
18.08.2025 | 22.08.2025 | F2 | 34 | ||
25.08.2025 | 29.08.2025 | F2 | 35 | ||
01.09.2025 | 05.09.2025 | G | 36 | ||
08.09.2025 | 12.09.2025 | G | 37 | ||
15.09.2025 | 19.09.2025 | F1 | 38 | ||
22.09.2025 | 26.09.2025 | F1 | 39 | ||
Feiertag | Fr. 3.10. | 29.09.2025 | 03.10.2025 | F1 | 40 |
Herbstferien | 06.10.2025 | 17.10.2025 | 41/42 | ||
Schriftl. Abschlussprüfung | Di. 02.12.2025 | ||||
Die Planung endet hier, da die Herbstferien 2024 für Hessen noch nicht festgelegt sind. | |||||
Schriftl. Abschlussprüfung | Di. 03.12.2024 | ||||
Der Plan ist unter der Annahme erstellt, dass die beweglichen Ferientage am Fr. 30.05.2025 und Fr. 20.06.2025 festgelegt werden. An den beweglichen Ferientagen findet kein Unterricht statt. Die Auszubildenden sind verpflichtet, ihre Ausbildungsbetriebe aufzusuchen. |
Zeugnisübergabe der Fachkräfte für Umweltschutztechnik
Die Fachkräfte für Umweltschutztechnik konnten am 13. Juli 2016 nach erfolgreich bestandener Prüfung ihre Zeugnisse im Empfang nehmen. Die Schülerinnen und Schüler wurden drei Jahre lang durch ihre Ausbildungszeit von den Ausbildungsbetrieben und der Hans-Viessmann-Schule begleitet. Die Fachkräfte für Umweltschutztechnik teilen sich auf in die Fachbereiche Wasserversorgungstechnik und Abwassertechnik. Es handelt sich hierbei um zwei Landesfachklassen, die jeweils im Blockunterricht an der Hans-Viessmann-Schule unterrichtet wurden. Die Hans-Viessmann-Schule ist hessenweit die einzige Berufsschule, die diese beiden Fachbereiche in Landesfachklassen unterrichtet.
Die Abschlussprüfung umfasst drei verschiedene schriftliche Prüfungsfelder und insgesamt drei praktische Prüfungen auf der Anlage des Ausbildungsbetriebes, im Labor und im Bereich der Elektrotechnik. Hierbei schlossen besonders erfolgreich im Bereich Wasserversorgungstechnik Marco Schmidt (1,2 Notendurchschnitt) und im Bereich Abwassertechnik Maximilian Michels (1,3 Notendurchschnitt) als Jahrgangsbeste ab. An der feierlichen Zeugnisübergabe in der Hans-Viessmann-Schule nahmen die Prüfer des Prüfungsausschusses der IHK, die Geschäftsführerin des DWA Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland Frau Heckeroth sowie alle Lehrerinnen und Lehrer der Berufsschule teil. In der Feierstunde wurden noch einmal alle Highlights der letzten drei Jahre hervorgehoben. Unter anderem die gemeinsame Studienfahrt nach Norderney, die Teilnahme am Landesberufswettbewerb der DWA in Offenbach und die Studienfahrt zur Messe IFAT (Weltleitmesse für Umwelttechnologien) in München.