Fachoberschule Fachrichtung WirtschaftSchwerpunkt: Wirtschaft und Verwaltung A- und B-Form
Steckbrief
Eingangsvoraussetzung
mittlerer Abschluss bei zweijähriger Dauer (A-Form)
mittlerer Abschluss und betriebliche Ausbildung bei einjähriger Dauer (B-Form)
Ausbildungsziel: allgemeine Fachhochschulreife
A-Form: "Ich habe meinen Realschulabschluss an der Ense-Schule in Bad Wildungen gemacht. Zu diesem Zeitpunkt nahm ich die Möglichkeit wahr, mit einem Berater der Agentur für Arbeit zu sprechen und mich zu informieren. Weiterhin hat sich die Hans-Viessmann-Schule in meiner alten Schule vorgestellt und über verschiedene Schulformen informiert. Dadurch habe ich mich für den Besuch der Fachoberschule Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung entschieden. Schon in meiner Realschulzeit bemerkte ich, dass der kaufmännische Bereich mich interessiert. Ich denke, dass man mit dem Abschluss dieser Schulform bessere Chancen auf dem Ausbildungsmarkt und die Möglichkeit zu einem Studium in diesem Bereich hat."
B-Form: "Ich besuche die Fachoberschule Wirtschaft und Verwaltung nach meiner Ausbildung als Bürokaufmann, um meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt und meinen Bildungsstand zu verbessern. Den Zweig Wirtschaft und Verwaltung habe ich gewählt, weil er auf meine Ausbildung aufbaut und ich weiter in diesem Bereich tätig sein möchte. Diese Annahme wurde durch den Unterricht in den Schwerpunktfächern bestätigt. Durch die Fachoberschule Wirtschaft und Verwaltung lerne ich zusätzliche Dinge, die mir in auch in einem späteren Studium helfen können."
"Nachdem wir eine Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte absolviert haben und sich nach dreijähriger Ausbildung bemerkbar machte, dass uns dieses Berufsfeld nicht zusagt, haben wir uns entschlossen, das Fachabitur nachzuholen. Weitere Gründe für unseren Entschluss waren, dass wir mehr erreichen wollen, als einfache Sekretärin zu sein, und darauf hin arbeiten zu studieren. Des Weiteren hat man durch das Fachabitur bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und bessere Perspektiven für die Zukunft."
Der Ausbildungsabschnitt I (A-Form) vermittelt eine berufliche Grundbildung und bereitet auf die Anforderungen des Ausbildungsabschnittes II vor.
Wer eine abgeschlossene - dem Schwerpunkt entsprechende - betriebliche Ausbildung nachweist, kann den Ausbildungsabschnitt I überspringen.
Der Ausbildungsabschnitt II führt über eine Abschlussprüfung zur allgemeinen
F A C H H O C H S C H U L R E I F E.
Zur Vorbereitung auf die Fachhochschulreifeprüfung wird Unterricht in den allgemeinbildenden Fächern und in den Themen- und Aufgabenfeldern des beruflichen Lernbereichs erteilt.
Das Fachhochschulreifezeugnis eröffnet den Zugang zu allen Fachrichtungen der Fachhochschulen bzw. Gesamthochschulen und erfüllt die Voraussetzungen für den Eintritt in eine mittlere/gehobene Beamtenlaufbahn.
Wer eine anspruchsvolle betriebliche Ausbildung, z. B. in den neuen IT-Berufen oder als Kaufmann/frau für Tourismus und Freizeit, Bankkaufmann/frau, Bürokaufmann/frau, Kaufmann/frau für Bürokommunikation, Industriekaufmann/frau, Versicherungskaufmann/frau anstrebt, wird mit dem Abschlusszeugnis der Fachoberschule seine Einstellungschancen erheblich verbessern.
Die Aufnahme in die Fachoberschule des Ausbildungsabschnitts I setzt einen mittleren Abschluss voraus. Bei Bewerbern mit dem Abschlusszeugnis der Realschule oder der „Zweijährigen Berufsfachschule“ bzw. einem als gleichwertig anerkannten Zeugnis müssen im Abschlusszeugnis in zwei der Fächer
Deutsch, Englisch, Mathematik
mindestens befriedigende Leistungen und in dem verbleibenden Fach mindestens ausreichende Leistungen oder der qualifizierende Realschulabschluss nachgewiesen werden.
Bewerber, die mit dem Halbjahreszeugnis die geforderten Leistungen nicht nachweisen können, teilen uns ihr Interesse an einem Fachoberschulplatz mit, werden in die Interessentenliste aufgenommen und können – sofern noch freie Plätze zur Verfügung stehen – nach Vorlage des Abschlusszeugnisses aufgenommen werden.
Bewerber einer öffentlichen oder staatlich anerkannten gymnasialen Schulform benötigen das Versetzungszeugnis in die Einführungsphase einer öffentlichen oder staatlich anerkannten gymnasialen Oberstufe.
Die Aufnahmevoraussetzungen in den Ausbildungsabschnitt II können durch unterschiedliche Nachweise erfüllt werden. Interessenten wenden sich diesbezüglich bitte an eines unserer angegebenen Büros.
Die Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung führen wir an den Standorten Bad Wildungen und Frankenberg.
Bis zum 31. März sind über die zurzeit besuchte Schule einzureichen:
- Anmeldeformular
- Kopie des Halbjahreszeugnisses der Klasse 10 bzw. 11 der Berufsfachschule, die zum mittleren Abschluss führt
- Lebenslauf in tabellarischer Form mit Lichtbild
Bewerber, die bereits das Abschlusszeugnis der mittleren Reife mit den geforderten Noten besitzen, müssen sich ebenfalls in diesem Zeitraum bewerben, um sicherzustellen, dass sie in das laufende Aufnahmeverfahren einbezogen werden.
Anmeldungen sind jederzeit möglich, sollten aber bis zum 31. März vorliegen. Die Zusagen für die Einsteiger in diese Form müssen unabhängig von der A-Form erteilt werden, da die Betreffenden in der Regel Kündigungsfristen zu beachten haben.
Für den Bereich der Berufsschule besteht Schulgeld- und Lernmittelfreiheit.
Eine Ausbildungsförderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAFöG) ist im Rahmen der allgemeinen Bewilligungsbedingungen für „Direkteinsteiger“ in den Ausbildungsabschnitt II möglich.
Die Förderungsmöglichkeit für Einsteiger in den Ausbildungsabschnitt I muss im Einzelfall mit dem BAFöG-Amt geklärt werden.
Juniorprojekt der Fachoberschule Wirtschaft & Verwaltung
Rahmenstundentafel
1. PflichtbereichSchwerpunktübergreifend
Fach | Stufe 11 | Stufe 12 |
Deutsch | 80 | 160 |
Politik und Wirtschaft | 40 | 80 |
Englisch | 80 | 160 |
Mathematik | 80 | 160 |
Biologie* | 40* | |
Chemie* | 40* | |
Physik* | 40* | |
Religionslehre/Ethik | 80 | |
Sport | 40 | |
* Zwei der Fächer Biologie, Chemie oder Physik mit je 40 Std. |
Schwerpunktbezogener Ausbildungsabschnitt I - Beruflicher Lernbereich
Themen und Aufgabenfelder | |
Pflichtbereich | |
1. Orientierung in Schule und Betrieb | 40 Std. |
2. Bereitstellung und Verkauf von Produkten und Dienstleistungen | 40 Std. |
3. Erfassung von Geschäftsprozessen | 40 Std. |
4. Beziehungen zwischen eigenem Handeln und gesamtwirtschaftlichen Grundzusammenhängen | 40 Std. |
Fachpraktische Ausbildung: Praktikum im Betrieb | * |
Wahlpflichtbereich | |
5. Methodenkompetenz 6. Fremdsprachliche Fachkommunikation in einer ausgewählten Fremdsprache Teil I |
40 Std. |
Ausbildungsabschnitt II- Beruflicher Lernbereich
Themen und Aufgabenfelder | |
Pflichtbereich | |
1. Entwicklung eines Marketingkonzeptes von der Marktanalyse bis zur Produktentwicklung bzw. zum Dienstleistungsangebot | 80 Std. |
2. Projektplanung und Durchführung | 40 Std. |
3. Rechnungswesen als Grundlage betriebswirtschaftlicher Entscheidungen | 40 Std. |
4. Unternehmensgründung | 60 Std. |
5. Prozesse der Leistungserstellung im Industrie- oder Dienstleistungsbereich | 80 Std. |
6. Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Beschäftigung | 60 Std. |
Wahlpflichtbereich | |
7. Perspektiven für das Studium und für die Berufs- und Arbeitswelt 8. Fremdsprachliche Fachkommunikation in einer ausgewählten Fremdsprache Teil II 9. Lösung von Problemstellungen mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden 10. Vorbereitung auf das Studium 11. Organisation und Verwaltung betrieblicher Daten mit relationalen Datenbanksystemen 12. Planung + Realisierung eines Internetauftritts |
120 Std. |
Förderunterricht in den Prüfungsfächern | 40 Std. |
*: Das Praktikum findet an drei Wochentagen - in der Regel Mittwoch, Donnerstag, Freitag – statt. Der Praktikumsplatz wird von den Schülern und Schülerinnen selbst gesucht. Die Zusage des Praktikumsbetriebes muss der Hans-Viessmann-Schule bis zum 15. Mai vorliegen.