Staatlich geprüfter Techniker / Staatlich geprüfte TechnikerinFachrichtung: Automatisierungstechnik
Steckbrief
Die wirtschaftliche Entwicklung stellt in allen Bereichen der Unternehmungen immer höhere Anforderungen. Der Bedarf an qualifizierten Führungskräften des "Middle Management" wächst ständig. Die Wirtschaft braucht bei ihrer raschen Entwicklung gut ausgebildete Fachkräfte. Ziel der Ausbildung in der Fachschule ist es, aufbauend auf einer technischen Berufsausbildung und praktischer Berufserfahrung, die Fach- und Prozesskompetenz zu vertiefen und zu erweitern.
Die staatlich geprüften Technikerinnen und Techniker der Fachrichtung Automatisierungstechnik werden mit vielfältigen technischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Aufgaben betraut, z. B. bei der Planung, Projektierung, Programmierung, Inbetriebnahme und Instandhaltung automatisierter Anlagen der Fertigungs- und Prozessindustrie. Die Breite der Verantwortung reicht von der Erledigung definiert vorgegebener Aufträge und der Mit-wirkung bei der Abwicklung bis zur selbstständigen Planung und Durchführung von Projekten. Gegenüber dem Ingenieur grenzt die Technikerin / der Techniker sich durch die verstärkte Praxisbezogenheit seiner schulischen und betrieblichen Vor- und Ausbildung ab.
Maschinen und Anlagen werden mit komplexen Automatisierungssystemen ausgestattet. Dabei muss der zunehmenden Digitalisierung Rechnung getragen werden. Zum Beispiel kommunizieren Sensoren, Aktoren und Antriebssysteme über Feldbussysteme mit einer zentralen Steuereinheit (Automatisierungsgerät), die wiederum häufig mittels eines Netz-werks mit weiteren dezentralen Peripheriegeräten (z. B. Human Machine Interface) sowie übergeordneten Leitrechnern verbunden ist. Sensoren erfassen die Prozessgrößen (z. B. Temperatur und Druck) und Aktoren (z. B. moderne elektrische Stellantriebe) greifen gezielt in den Prozess ein. Die erforderlichen Steuer- und Regelfunktionen werden durch Automatisierungssysteme realisiert. Speicherprogrammierbare Steuerungen sorgen für den gewünschten Ablauf von Verfahren und Vorgängen. Regelungen bringen Prozessgrößen auf gewünschte Werte und halten diese gegen Störgrößen konstant. Die Studierenden werden für die Projektierung und Inbetriebnahme dieser komplexen Automatisierungssysteme qualifiziert.
Die Hans-Viessmann-Schule bietet die Weiterbildung zum/zur staatlich geprüften Techniker/-in FR Automatisierungstechnik in einer 4-jährigen Teilzeitform an.
Eingangsvoraussetzungen
Abschluss der Berufsschule, abgeschlossene Berufsausbildung und ein Jahr Berufspraxis (Die berufliche Tätigkeit kann während der Fachschulausbildung abgeleistet werden.)
Ausbildungsziel: Staatlich geprüfte/r Techniker/-in
Abschlüsse:
Die Weiterbildung an der Fachschule für Automatisierungstechnik endet mit einer Abschlussprüfung (schriftlich und mündlich) sowie der Erstellung und einer Projektarbeit und einer Präsentation.
Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zur Führung des Titels
Staatlich geprüfte Automatisierungstechnikerin oder
Staatlich geprüfter Automatisierungstechniker
Zusatzzertifikate und Zusatzangebote:
Studierende mit Hauptschulabschluss erhalten mit der Zulassung zum zweiten Ausbildungsabschnitt den mittleren Bildungsabschluss (Realschulabschluss) zuerkannt.
Studierenden, die bei Zulassung zum zweiten Ausbildungsabschnitt den mittleren Abschluss nachweisen, wird mit Bestehen der Abschlussprüfung die Fachhochschulreife zuerkannt, wenn sie in dem Fach Mathematik eine zusätzliche Prüfung ablegen und in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik mindestens ausreichende Leistungen erzielen.
Die Erlangung der Fachhochschulreife berechtigt zur Aufnahme eines Studiums an einer Fachhochschule.
Durch die Teilnahme an einem Zusatzunterricht und einer Zusatzprüfung kann die Ausbildereignung erlangt werden (gemäß der Ausbildereignungsverordnung für die gewerbliche Wirtschaft). Es werden regelmäßig Exkursionen und Fachvorträge organisiert, um den Praxisbezug zu vertiefen.
Die Aufnahme ist bis spätestens drei Monate vor Beginn der Ausbildung zu beantragen. Diese Ausbildung beginnt in der Regel zum 2. Schulhalbjahr (Februar). Bei freien Plätzen können auch noch Bewerbungen bis zum Tag des Unterrichtsbeginns berücksichtigt werden.
Aufnahmebedingungen für die Fachschule für Elektrotechnik:
- die erfolgreiche Abschlussprüfung in einem elektrotechnischen oder metalltechnischen Ausbildungsberuf
- das Abschlusszeugnis der Berufsschule oder ein als gleichwertig anerkanntes Zeugnis
- eine einschlägige berufliche Tätigkeit von mindestens einem Jahr. Die Aufnahme in die von der HVS angebotene Teilzeitform ist jedoch auch unmittelbar nach Abschluss der Berufsausbildung möglich; die erforderliche einschlägige Tätigkeit kann während der Fachschulausbildung verrichtet werden.
- eine mindestens siebenjährige, einschlägige berufliche Tätigkeit, sofern die Aufnahmevoraussetzungen gem. 1 bis 3 nicht erfüllt sind. Bewerber müssen dann ihre fachliche Qualifikation in einer Feststellungsprüfung nachweisen.
Die Weiterbildung zum/zur staatlich geprüften Elektrotechniker/-in führen wir am Standort Frankenberg.
Der Lehrgang setzt Vorkenntnisse voraus.
Als Zulassungsvoraussetzung zu diesem Kurs benötigen Sie
- einen Abschluss in einem einschlägigen Ausbildungsberuf,
- eine mindestens einjährige Berufspraxis, die auch während des Fernlehrgangs erworben werden kann,
- einen Abschluss der Berufsschule oder
- mindestens fünf Jahre einschlägige Berufserfahrung und eine Feststellungsprüfung an der Hans-Viessmann-Schule.
Interessenten mit anderen Vorkenntnissen können nach Überprüfung und Zustimmung durch die Hans-Viessmann-Schule in den Fernlehrgang aufgenommen werden.
Sie benötigen einen Standard-Multimedia-PC, einen Internetanschluss und durchschnittliche PC-Anwenderkenntnisse.
Rahmenstundentafel
Allgemeiner Bereich
Unterrichtsstunden | ||
1. Ausbildungsabschnitt | 2. Ausbildungsabschnitt | |
Aufgabengebiet Sprache und Kommunikation | ||
Deutsch | 80 | 80 |
Englisch | 120 | 80 |
Aufgabengebiet Gesellschaft und Umwelt | ||
Politik, Wirtschaft, Recht und Umwelt | 80 | 80 |
Berufs- und Arbeitspädagogik I | 40 | |
Fachrichtungsbezogener Bereich | ||
Mathematik | 200 |
Fachbezogener Bereich
Lernfelder | UStd. | |
1. | Projekte mittels systematischen Projektmanagements zum Erfolg führen | 120 |
2. | Aufbau, Funktionsweise und Auswahl von industriellen Sensoren | 220 |
3. | Anwendungsprogramme entwerfen, programmieren, testen und dokumentieren | 200 |
4. | Automatisierte Systeme entwickeln, bereitstellen, dokumentieren, in Betrieb nehmen und an den Betreiber übergeben | 280 |
5. | Netzwerke aus automatisierungstechnischen Komponenten und Systemen konzipieren, konfigurieren und in Betrieb nehmen | 200 |
6. | Antriebe und Aktoren nach Lastsituation auswählen und in der Automatisierungstechnik einsetzen | 220 |
7. | Roboter für industrielle Anwendungen projektieren, in Betrieb nehmen, dokumentieren und an den Betreiber übergeben | 200 |
8. | Produktionsanlagen konzipieren, realisieren und betreiben | 200 |
Projektarbeit | 200 |
Wahlpflichtbereich
1. Ausbildungs-abschnitt | 2. Ausbildungs-abschnitt | |
Mathematik* | 80 | |
Unternehmensführung und Existenzgründung | 80 | |
Wahlbereich | ||
Berufs- und Arbeitspädagogik II | 40 | 40 |
Ergänzungen und Vertiefung des Pflichtbereiches bis zu | 40 | 40 |
í |
*) Schriftliches Prüfungsfach für den Erwerb der Fachhochschulreife. "Kompetenzen" und "Beispielhafte Inhalte" orientieren sich an den hessischen Lehrplänen für die Fachoberschule der entsprechenden Fachrichtung bzw. des entsprechenden Schwerpunktes.