Berufsschule Berufsfeld Bautechnik
Tagesfahrt in den Hessenpark: Entdeckung der Bautechnik und Handwerkskunst
Die Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Fachoberschule Bautechnik sowie der Ausbildungsgrundstufe der Maurer und Zimmerer erlebten eine spannende Tagesfahrt in den Hessenpark, ein Freilichtmuseum in Neu-Anspach. Der Fokus lag dabei auf verschiedenen Aspekten der traditionellen Baukunst und Handwerkskunst.
Fachwerk, Dachkonstruktionen und mehr
Im Hessenpark tauchten die Schülerinnen und Schüler in die Welt der historischen Bauweisen ein. Besonders interessant waren die folgenden Themen:
- Fachwerkverbindungen: Die Schülerinnen und Schüler lernten verschiedene Fachwerkverbindungen kennen, die für die Stabilität von Fachwerkhäusern entscheidend sind. Von Zapfenverbindungen bis zu Schwalbenschwanzverbindungen – hier gab es viel zu entdecken.
- Dachkonstruktionen: Die Besichtigung von historischen Gebäuden ermöglichte Einblicke in unterschiedliche Dachformen und -konstruktionen. Vom Satteldach bis zum Mansarddach – die Schülerinnen und Schüler konnten die Vielfalt bewundern.
- Putze und Natursteine: Die richtige Wahl der Putze und die Verwendung von Natursteinen sind wichtige Aspekte beim Bau historischer Gebäude. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie diese Materialien verwendet wurden und welche Bedeutung sie für die Baukunst haben.
- Bögen als Öffnungen: Die Schülerinnen und Schüler lernten, wie Bögen als Türen- und Fensteröffnungen eingesetzt wurden. Diese architektonische Besonderheit verleiht historischen Gebäuden ihren charakteristischen Charme.
Fachkundige Führung
Die Exkursion wurde durch eine fachkundige Führung einer erfahrenen Zimmerermeisterin begleitet. Sie arbeitet seit vielen Jahren im Hessenpark an Aufbauten und Restaurationen und konnte den Schülerinnen und Schülern wertvolle Einblicke in die Praxis des Zimmererhandwerks vermitteln.
Insgesamt war die Tagesfahrt in den Hessenpark eine gelungene Gelegenheit für die angehenden Bautechnikerinnen und Bautechniker sowie die Auszubildenden im Maurer- und Zimmererhandwerk, ihr Wissen zu erweitern und die historische Baukunst hautnah zu erleben.
Hämmern, Tackern und viele Informationen bei der Fachtagung „Natürlich Dämmen“
Die Hans-Viessmann-Schule (HVS) veranstaltete einen – bundesweit einzigartigen – Fachtag mit dem Schwerpunktthema „Natürlich Dämmen“, und zwar in Kooperation mit dem Lehrbauhof der Kreishandwerkerschaft, mit dem Kompetenzzentrum Hessen Rohstoffe e.V. (HERO), der Firma Homatherm sowie der Firma Balzer. Die Teilnehmer waren schulformübergreifend Schüler und Studierende der Fachrichtungen Holz-, Bau-, Umweltschutztechnik und Fachoberschule-Technik.
In enger Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum HessenRohstoffe e.V. aus Witzenhausen und der Firma Homatherm wurden an diesem Tag Vorträge über natürliche Gebäudedämmung angeboten. Informiert wurde über Schalldämmung, sommerlichen Hitzeschutz, Luftdurchlässigkeit, Wärmespeicherfähigkeit und Brandverhalten. Die Referenten informierten kompetent und kurzweilig über die jeweiligen Verfahren, konnten auch auf spezielle Nachfragen ganz individuell eingehen.
In den Räumen des Lehrbauhofs der Kreishandwerkerschaft hatten Auszubildende unter Anleitung ihres Ausbilders Peter Wilhelm zwei Dachmodelle im Maßstab 1:1 aufgebaut. Nun wurden praktische Anwendungsbeispiele verschiedener Dachdämmungen demonstriert.
Viele Aktionen im Lehrbauhof
Die beiden Dozenten Michael Müller (Firma Homatherm) und Jens Vogel (Firma Balzer) konnten den Tagungsteilnehmern sehr kompetent und anschaulich zwei grundsätzlich verschiedene Dämmvarianten vermitteln: Zum einen wurde das Dämmen mit Mineralwolle, zum anderen die Dämmung mit Holzfaserplatten präsentiert.
Einladungen zu diversen Mitmachaktionen, z.B. zum Einüben der Techniken, nahmen die Schüler und Studierenden gerne an. Physikalische Eigenschaften – z.B. das Feuchteverhalten – von Dämmstoffen wurden untersucht. Eine kleine Fachmesse mit Meinungsaustausch rundete das Angebot ab.
Die Schüler und Studierenden durchliefen das Angebot in Gruppen und konnten durch begleitende Aufgaben die fhttp://www.viessmann-schule.de/achlichen Informationen vertiefen.
Stefan Kiessling, HVS-Koordinator des Fachtages, bedankte sich im Namen der Schule bei den beiden beteiligten Firmen für ihr Engagement, auch speziell dafür, dass sie am Fachtag Dämmmaterial für die Demonstration einer Dämmung zur Verfügung stellten.
So stellte Stefan Kiessling heraus: „Nachhaltigkeit als Unterrichtsinhalt wird an der Hans-Viessmann-Schule großgeschrieben. Klimaschutz gehört zu den erklärten Zielen unseres Unterrichts. Von daher lag es nahe, diese Veranstaltung für alle Schüler der entsprechenden Berufsfelder anzubieten. Wir freuen uns sehr, dass wir in dem Institut Hero, der Firma Homatherm, der Firma Balzer sowie der Kreishandwerkerschaft kompetente Partner gewinnen konnten.“
Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Sie findet bereits das vierte Mal an der HVS statt und ist in ihrer Konzeption bundesweit einzigartig. Es wurde bereits über die Weiterführung der Zusammenarbeit gesprochen.
Wer sich über das Themen informieren will, kann sich an die Hans-Viessmann-Schule wenden – über das Sekretariat (Tel. 06451-230220), www.viessmann-schule.de oder frankenberg@viessmann-schule.de. Erwünschte Kontakte werden gerne hergestellt.
INFOBOX
HeRo Kompetenzzentrum HessenRohstoffe e.V.
Die Hessische Landesregierung fördert den verstärkten Einsatz nachwachsender Rohstoffe für eine sichere und klimaschützende Energieversorgung sowie eine nachhaltige stoffliche Nutzung.
Gründe hierfür sind:
aktiver Klima- und Ressourcenschutz
Sicherung nachhaltiger Rohstoffquellen
Stärkung des ländlichen Raums
Impulsgebung für zukunftsweisende ökonomische, ökologische und soziale Konzepte
Hessen bietet aufgrund seiner natürlichen Gegebenheiten ein ausbaufähiges Potenzial zur Nutzung von Biomasse. Um den Anteil nachwachsender Rohstoffe in Produktion und Nutzung zu erhöhen, wurde das Kompetenzzentrum HessenRohstoffe (HeRo) e.V. gegründet.
HeRo bündelt u.a. folgende Aufgabenfelder:
Vernetzung der hessischen Akteure
Impulse zwischen Wissenschaft/Forschung und Anwendung
Produktion, Verarbeitung und Vermarktung nachwachsender Rohstoffe
Technologietransfer
Kampagnen/Projektmanagement
Öffentlichkeitsarbeit
Berufliche Qualifizierung
Bildung
HeRo ist dabei gleichermaßen Plattform, Initiator und Ansprechpartner für den Anbau und die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen in produzierenden und
forschenden Unternehmen, in Institutionen aus allen Wirtschaftssektoren und in Einrichtungen der schulischen und außerschulischen Bildung
Die Ausbildung im Bauhandwerk ist in Frankenberg durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Partnern Hans-Viessmann-Schule und den Lehrbauhöfen in Korbach und Frankenberg geprägt.
Auch die Bauabteilung beteiligt sich in Kooperation mit dem Lehrbauhof Frankenberg an dem Projekt „PRO-BE“ und erleichtert damit den Berufseinstieg.
Durch das Bearbeiten von gemeinnützigen Projekten durch die HVS und den Lehrbauhof Frankenberg entstanden u. a. ein Gerätehaus und ein Fachwerkhaus für KiTas. Das Gerätehausprojekt für die KiTa am Linnertor wurde in 2011 mit dem 2. Preis im Landeswettbewerb der Bauwirtschaft in Hessen prämiert. Natursteinbänke mit verschiedenen Deckhölzern zieren inzwischen den Pausenhof der HVS. Weiterhin wurde der ehemalige Sandstein-Torbogen der Totenkirche aufgearbeitet und im Kreisheimatmuseum wiedererrichtet. Aktuell entsteht ein Gerätehaus aus Fachwerk für den Sportplatz Battenberg.
Der Unterricht der Bauabteilung ist geprägt durch immer wiederkehrende Elemente wie:
- Schüleraktivierende Unterrichtskonzepte
- Schülerbibliothek
- Methodentraining
- Fragenspeicher
- Präsentationstechniken
- Soziales und fachliches Lernen in intensiven Lerngruppenphasen
Zeitmanagement mit Wochenplanarbeit und Prüfungsplanung
- Modelle und Materialien aus der bautechnischen Sammlung
- Praktische Versuche in Kooperation mit dem Lehrbauhof
Diese Elemente finden sich im Unterricht Baugrundstufen (Straßenbauer, Betonbauer, Maurer, Zimmerer, Fliesenleger, Stuckateure) und Fachstufen (Hochbauer, Maurer) sowie der Fachoberschule Bautechnik wieder.
Aktuelle Praxisbezüge sowie bauhistorische Inhalte werden sowohl durch den Besuch der Deutschen Baumesse (DeuBau) Essen als auch durch Bauhistorische Stadtbesichtigung (z.B. in Frankenberg) hergestellt. Ein Highlight war der Besuch der Berufsweltmeisterschaft 2013 in Leipzig. Baudenkmäler wie eine Natursteinkirche oder die Edertalsperre sind in Unterrichtsprojekten präsent.