Umwelttechnik
Teilnahme der Hans-Viessmann-Schule am 1. Berufsfeldforum der umwelttechnischen Berufe an der Kerschensteinerschule in Stuttgart
Seit 2018 gibt es Überlegungen, die Ausbildungsverordnung der UT-Berufe im Hinblick auf die Veränderungen in den letzten 20 Jahren zu novellieren. Gleichzeitig ist auch die Berufsbildung Ländersache, so dass ein Erfahrungsaustausch und eine Zusammenarbeit zwischen den Berufsschulen der einzelnen Bundesländer bisher kaum stattfand. Während der RO-KA-TECH im Mai 2019 in Kassel trafen sich die Vertreter der anwesenden Berufsschulen auf Initiative der Hans-Viessmann-Schule in Frankenberg zu einer ersten Absprache.
Am 26.09.2019 fand unter Beteiligung von 6 Schulen und 13 Lehrkräften das Berufsfeldforum der UT-Berufe an der Kerschensteinerschule in Stuttgart statt. Bereits am Vorabend gab es ein gemütliches Kennenlernen in einem urschwäbischen Restaurant. Beim Forum war die Novellierung der UT-Berufe und die Findung von gemeinsamen Standpunkten der beteiligten Berufsschule ein Schwerpunkt. Die Ergebnisse werden anlässlich des Informationstages der Verbände und Gewerkschaften in Frankfurt vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt war das Kennenlernen der unterschiedlichen Umsetzungen der Lernfelder in Organisation, Theorie und Praxis – für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hoch interessant.
Treffen im Rahmen des Berufsfeldforums sollen jährlich stattfinden, wobei Gastgeber wechselnd die beteiligten Berufsschulen sind. Das nächste turnusmäßige Treffen ist am 17.09.2020 am Hans-Schwier-Berufskolleg in Gelsenkirchen geplant. Alle interessierten Berufsschulen sind dazu herzlich eingeladen.
Team umwelttechnische Berufe
Hämmern, Tackern und viele Informationen bei der Fachtagung „Natürlich Dämmen“
Die Hans-Viessmann-Schule (HVS) veranstaltete einen – bundesweit einzigartigen – Fachtag mit dem Schwerpunktthema „Natürlich Dämmen“, und zwar in Kooperation mit dem Lehrbauhof der Kreishandwerkerschaft, mit dem Kompetenzzentrum Hessen Rohstoffe e.V. (HERO), der Firma Homatherm sowie der Firma Balzer. Die Teilnehmer waren schulformübergreifend Schüler und Studierende der Fachrichtungen Holz-, Bau-, Umweltschutztechnik und Fachoberschule-Technik.
In enger Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum HessenRohstoffe e.V. aus Witzenhausen und der Firma Homatherm wurden an diesem Tag Vorträge über natürliche Gebäudedämmung angeboten. Informiert wurde über Schalldämmung, sommerlichen Hitzeschutz, Luftdurchlässigkeit, Wärmespeicherfähigkeit und Brandverhalten. Die Referenten informierten kompetent und kurzweilig über die jeweiligen Verfahren, konnten auch auf spezielle Nachfragen ganz individuell eingehen.
In den Räumen des Lehrbauhofs der Kreishandwerkerschaft hatten Auszubildende unter Anleitung ihres Ausbilders Peter Wilhelm zwei Dachmodelle im Maßstab 1:1 aufgebaut. Nun wurden praktische Anwendungsbeispiele verschiedener Dachdämmungen demonstriert.
Viele Aktionen im Lehrbauhof
Die beiden Dozenten Michael Müller (Firma Homatherm) und Jens Vogel (Firma Balzer) konnten den Tagungsteilnehmern sehr kompetent und anschaulich zwei grundsätzlich verschiedene Dämmvarianten vermitteln: Zum einen wurde das Dämmen mit Mineralwolle, zum anderen die Dämmung mit Holzfaserplatten präsentiert.
Einladungen zu diversen Mitmachaktionen, z.B. zum Einüben der Techniken, nahmen die Schüler und Studierenden gerne an. Physikalische Eigenschaften – z.B. das Feuchteverhalten – von Dämmstoffen wurden untersucht. Eine kleine Fachmesse mit Meinungsaustausch rundete das Angebot ab.
Die Schüler und Studierenden durchliefen das Angebot in Gruppen und konnten durch begleitende Aufgaben die fhttp://www.viessmann-schule.de/achlichen Informationen vertiefen.
Stefan Kiessling, HVS-Koordinator des Fachtages, bedankte sich im Namen der Schule bei den beiden beteiligten Firmen für ihr Engagement, auch speziell dafür, dass sie am Fachtag Dämmmaterial für die Demonstration einer Dämmung zur Verfügung stellten.
So stellte Stefan Kiessling heraus: „Nachhaltigkeit als Unterrichtsinhalt wird an der Hans-Viessmann-Schule großgeschrieben. Klimaschutz gehört zu den erklärten Zielen unseres Unterrichts. Von daher lag es nahe, diese Veranstaltung für alle Schüler der entsprechenden Berufsfelder anzubieten. Wir freuen uns sehr, dass wir in dem Institut Hero, der Firma Homatherm, der Firma Balzer sowie der Kreishandwerkerschaft kompetente Partner gewinnen konnten.“
Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Sie findet bereits das vierte Mal an der HVS statt und ist in ihrer Konzeption bundesweit einzigartig. Es wurde bereits über die Weiterführung der Zusammenarbeit gesprochen.
Wer sich über das Themen informieren will, kann sich an die Hans-Viessmann-Schule wenden – über das Sekretariat (Tel. 06451-230220), www.viessmann-schule.de oder frankenberg@viessmann-schule.de. Erwünschte Kontakte werden gerne hergestellt.
INFOBOX
HeRo Kompetenzzentrum HessenRohstoffe e.V.
Die Hessische Landesregierung fördert den verstärkten Einsatz nachwachsender Rohstoffe für eine sichere und klimaschützende Energieversorgung sowie eine nachhaltige stoffliche Nutzung.
Gründe hierfür sind:
aktiver Klima- und Ressourcenschutz
Sicherung nachhaltiger Rohstoffquellen
Stärkung des ländlichen Raums
Impulsgebung für zukunftsweisende ökonomische, ökologische und soziale Konzepte
Hessen bietet aufgrund seiner natürlichen Gegebenheiten ein ausbaufähiges Potenzial zur Nutzung von Biomasse. Um den Anteil nachwachsender Rohstoffe in Produktion und Nutzung zu erhöhen, wurde das Kompetenzzentrum HessenRohstoffe (HeRo) e.V. gegründet.
HeRo bündelt u.a. folgende Aufgabenfelder:
Vernetzung der hessischen Akteure
Impulse zwischen Wissenschaft/Forschung und Anwendung
Produktion, Verarbeitung und Vermarktung nachwachsender Rohstoffe
Technologietransfer
Kampagnen/Projektmanagement
Öffentlichkeitsarbeit
Berufliche Qualifizierung
Bildung
HeRo ist dabei gleichermaßen Plattform, Initiator und Ansprechpartner für den Anbau und die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen in produzierenden und
forschenden Unternehmen, in Institutionen aus allen Wirtschaftssektoren und in Einrichtungen der schulischen und außerschulischen Bildung
Einweihung der TrinkwasserAbwasserSchulungsAnlage (TASA) am 23. September 2016
Am Freitag, 23.09.2016 wurde die neue TrinkwasserAbwasserSchulungsAnlage (TASA) auf dem Campus der HVS durch den Landrat, Herrn Dr. Reinhard Kubat, und den Leiter der ausführenden Firma, Herrn Ulrich Mütze, eingeweiht.
Die TASA stellt ein Alleinstellungsmerkmal der HVS dar, kaum eine andere Schule verfügt über eine vergleichbare Schulungsanlage. Vor allem die Trinkwasserschulungsanlage ist in dieser Form einzigartig. Die TASA besteht aus einer Kanalstrecke und einer Trinkwasser-Ringleitung.
Sie dient der Ausbildung der Fachkräfte für Abwassertechnik und der Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik, die an der HVS in jeweils einer Landesfachklasse für Hessen ausgebildet werden. Sie ergänzt den fachpraktischen Unterricht, der bisher bereits in der Metall- und Elektrowerkstatt sowie im Chemielabor stattfindet, weiterhin unterstützt sie gleichermaßen den Fachunterricht.
Die TASA ist auch für die Beschulung im Ausbildungsberuf „Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice – RKI“ geeignet. Diese Berufsgruppe besucht allerdings bisher die HVS nur in der Grundstufe und wechselt dann an eine Berufsschule in Bayern oder Nordrhein-Westfalen. Eine komplette Beschulung der RKI in Frankenberg ist angestrebt, die TASA kann dazu beitragen, dass die Ausbildungszahlen in diesem Beruf steigen. Ein großer Bedarf an Arbeitskräften in diesem Sektor ist vorhanden.
Die Kanalstrecke:
Die ca. 30 m lange Kanalstrecke enthält 4 Schachtbauwerke, von denen eines als Absturz-bauwerk mit innenliegendem Untersturz konstruiert ist. In diesen ca. 2,80 m tiefen Schacht kann eingestiegen werden. An den Kanal sind 2 Straßeneinläufe, 2 Revisionsschächte und mehrere Anschlussleitungen angeschlossen. Es sind verschiedene Rohrmaterialien verbaut worden und in jeder Haltung ändert sich die Nennweite der Kanalrohre.
Die Kanalstrecke eignet sich zum Beispiel dazu, alle Inspektionstätigkeiten am Kanal kennenzulernen und zu üben. Dazu gehören die Absicherung der Arbeitsstelle im öffentlichen Straßenverkehrsraum, der sichere Einstieg in einen Schacht einschließlich einer Gasmessung, das Einmessen von Schachtbauwerken, die einfache Sichtinspektion und die optische Inspektion mit einer Kanalkamera.
Die Trinkwasser-Ringleitung:
Im Bereich der Trinkwasserversorgung wurden ca. 60 m Leitung verbaut. Die Leitung wurde zu einem Teil aus Gusseisen und zum anderen Teil aus Polyethylen (PE) gebaut.
Mit dem Trinkwassernetz können Außer- und Inbetriebnahme von Leitungsabschnitten vorgenommen werden. An dem Trinkwassernetz kann an verschiedenen Stellen ein Rohrbruch simuliert werden. Dieser lässt sich mit Korrelatoren erfassen und einmessen. Die genaue Lage der Rohre und des Rohrbruchs kann mit Rohrortungsgeräten ermittelt werden.
Die Einweihung:
Nach den Grußworten des Schulleiters, Herrn Carsten Placht, des Landrates, Herrn Dr. Reinhard Kubat, der Geschäftsführerin der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA), Frau Vera Heckeroth und dem Leiter der bauausführenden Firma, Herr Ulrich Mütze stellten die Lehrkräfte Frau Delavier, Frau Hauptführer und Herr Pfetzing die Anlage vor.
Im Anschluss daran tauften Herr Dr. Kubat und Herr Mütze die neue Anlage, indem Wasser aus der Trinkwasserschulungsanlage in den Kanal abgelassen wurde.
Bei einem Rundgang konnten die Teilnehmer den Einsatz der Anlage in Aktion sehen. Die Auszubildenden der Fachstufe 1 für die Berufe Fachkraft für Abwasser- und Wasserversorgungstechnik hatten 8 Stationen vorbereitet, an denen sie die verschiedenen Möglichkeiten hervorragend vorführten.