Fachoberschule Bautechnik

Besuch der BauExpo in Gießen: Schülerinnen und Schüler erkunden Bautechnologien und Zukunftsprojekte

Vom 8. bis 10. März 2024 fand in Gießen die BauExpo, Hessens große Baumesse, statt. Die 12. Klasse der Fachoberschule Bautechnik (FOS) nutzte diese Gelegenheit, um sich über aktuelle Bautechnologien, Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen zu informieren. Die Messe bot ein vielfältiges Programm, das von Expertenvorträgen bis hin zu praktischen Vorführungen reichte.

Wandkonstruktionen und U-Werte im Fokus

Eine der Hauptaufgaben für die Schülerinnen und Schüler bestand darin, verschiedene Wandkonstruktione zu analysieren und ihre U-Werte zu vergleichen. Dabei wurden sowohl die Massivbauweise als auch die Holzständerbauweise unter die Lupe genommen. Die Schülerinnen und Schüler lernten, wie unterschiedliche Materialien und Aufbauten die Wärmedämmung beeinflussen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen sie später in ihre eigenen Projektentwürfe für ein Einfamilienhaus einfließen lassen.

Praxisbegegnung mit regionalen Baubetrieben

Die Messe bot außerdem die Möglichkeit, direkt mit regionalen Baubetrieben in Kontakt zu treten. Besonders interessant waren die Messestände von Wolf-Ökohäuser und FingerHaus. Letzteres hatte großzügigerweise die Eintrittskarten für den Messebesuch zur Verfügung gestellt. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich über nachhaltige Bauprojekte, moderne Architektur und innovative Lösungen informieren. Fachgespräche mit den Experten vor Ort ermöglichten vertiefte Einblicke in die Baubranche.

Erkenntnisse für die Zukunft

Der Besuch der BAUExpo war für die Schülerinnen und Schüler nicht nur eine willkommene Abwechslung vom Schulalltag, sondern auch eine wertvolle Erfahrung. Sie erhielten Einblicke in aktuelle Trends und Technologien, die sie in ihren zukünftigen Berufen als Architekten, Bauingenieure oder Bauprojektmanager nutzen können. Die gewonnenen Erkenntnisse werden sicherlich in ihre eigenen Projektentwürfe einfließen und zu nachhaltigen Wohnlösungen beitragen.

Tagesfahrt in den Hessenpark: Entdeckung der Bautechnik und Handwerkskunst

Die Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Fachoberschule Bautechnik sowie der Ausbildungsgrundstufe der Maurer und Zimmerer erlebten eine spannende Tagesfahrt in den Hessenpark, ein Freilichtmuseum in Neu-Anspach. Der Fokus lag dabei auf verschiedenen Aspekten der traditionellen Baukunst und Handwerkskunst.

Fachwerk, Dachkonstruktionen und mehr

Im Hessenpark tauchten die Schülerinnen und Schüler in die Welt der historischen Bauweisen ein. Besonders interessant waren die folgenden Themen:

  1. Fachwerkverbindungen: Die Schülerinnen und Schüler lernten verschiedene Fachwerkverbindungen kennen, die für die Stabilität von Fachwerkhäusern entscheidend sind. Von Zapfenverbindungen bis zu Schwalbenschwanzverbindungen – hier gab es viel zu entdecken.
  2. Dachkonstruktionen: Die Besichtigung von historischen Gebäuden ermöglichte Einblicke in unterschiedliche Dachformen und -konstruktionen. Vom Satteldach bis zum Mansarddach – die Schülerinnen und Schüler konnten die Vielfalt bewundern.
  3. Putze und Natursteine: Die richtige Wahl der Putze und die Verwendung von Natursteinen sind wichtige Aspekte beim Bau historischer Gebäude. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie diese Materialien verwendet wurden und welche Bedeutung sie für die Baukunst haben.
  4. Bögen als Öffnungen: Die Schülerinnen und Schüler lernten, wie Bögen als Türen- und Fensteröffnungen eingesetzt wurden. Diese architektonische Besonderheit verleiht historischen Gebäuden ihren charakteristischen Charme.

Fachkundige Führung

Die Exkursion wurde durch eine fachkundige Führung einer erfahrenen Zimmerermeisterin begleitet. Sie arbeitet seit vielen Jahren im Hessenpark an Aufbauten und Restaurationen und konnte den Schülerinnen und Schülern wertvolle Einblicke in die Praxis des Zimmererhandwerks vermitteln.

Insgesamt war die Tagesfahrt in den Hessenpark eine gelungene Gelegenheit für die angehenden Bautechnikerinnen und Bautechniker sowie die Auszubildenden im Maurer- und Zimmererhandwerk, ihr Wissen zu erweitern und die historische Baukunst hautnah zu erleben.

Hämmern, Tackern und viele Informationen bei der Fachtagung „Natürlich Dämmen“

Die Hans-Viessmann-Schule (HVS) veranstaltete einen – bundesweit einzigartigen – Fachtag mit dem Schwerpunktthema „Natürlich Dämmen“, und zwar in Kooperation mit dem Lehrbauhof der Kreishandwerkerschaft, mit dem Kompetenzzentrum Hessen Rohstoffe e.V. (HERO), der Firma Homatherm sowie der Firma Balzer. Die Teilnehmer waren schulformübergreifend Schüler und Studierende der Fachrichtungen Holz-, Bau-, Umweltschutztechnik und Fachoberschule-Technik.

In enger Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum HessenRohstoffe e.V. aus Witzenhausen und der Firma Homatherm wurden an diesem Tag Vorträge über natürliche Gebäudedämmung angeboten. Informiert wurde über Schalldämmung, sommerlichen Hitzeschutz, Luftdurchlässigkeit, Wärmespeicherfähigkeit und Brandverhalten. Die Referenten informierten kompetent und kurzweilig über die jeweiligen Verfahren, konnten auch auf spezielle Nachfragen ganz individuell eingehen.

In den Räumen des Lehrbauhofs der Kreishandwerkerschaft hatten Auszubildende unter Anleitung ihres Ausbilders Peter Wilhelm zwei Dachmodelle im Maßstab 1:1 aufgebaut. Nun wurden praktische Anwendungsbeispiele verschiedener Dachdämmungen demonstriert.

Viele Aktionen im Lehrbauhof

Die beiden Dozenten Michael Müller (Firma Homatherm) und Jens Vogel (Firma Balzer) konnten den Tagungsteilnehmern sehr kompetent und anschaulich zwei grundsätzlich verschiedene Dämmvarianten vermitteln: Zum einen wurde das Dämmen mit Mineralwolle, zum anderen die Dämmung mit Holzfaserplatten präsentiert.

Einladungen zu diversen Mitmachaktionen, z.B. zum Einüben der Techniken, nahmen die Schüler und Studierenden gerne an. Physikalische Eigenschaften – z.B. das Feuchteverhalten – von Dämmstoffen wurden untersucht. Eine kleine Fachmesse mit Meinungsaustausch rundete das Angebot ab.

Die Schüler und Studierenden durchliefen das Angebot in Gruppen und konnten durch begleitende Aufgaben die fhttp://www.viessmann-schule.de/achlichen Informationen vertiefen.

Stefan Kiessling, HVS-Koordinator des Fachtages, bedankte sich im Namen der Schule bei den beiden beteiligten Firmen für ihr Engagement, auch speziell dafür, dass sie am Fachtag Dämmmaterial für die Demonstration einer Dämmung zur Verfügung stellten.

So stellte Stefan Kiessling heraus: „Nachhaltigkeit als Unterrichtsinhalt wird an der Hans-Viessmann-Schule großgeschrieben. Klimaschutz gehört zu den erklärten Zielen unseres Unterrichts. Von daher lag es nahe, diese Veranstaltung für alle Schüler der entsprechenden Berufsfelder anzubieten. Wir freuen uns sehr, dass wir in dem Institut Hero, der Firma Homatherm, der Firma Balzer sowie der Kreishandwerkerschaft kompetente Partner gewinnen konnten.“

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Sie findet bereits das vierte Mal an der HVS statt und ist in ihrer Konzeption bundesweit einzigartig. Es wurde bereits über die Weiterführung der Zusammenarbeit gesprochen.

Wer sich über das Themen informieren will, kann sich an die Hans-Viessmann-Schule wenden – über das Sekretariat (Tel. 06451-230220), www.viessmann-schule.de oder frankenberg@viessmann-schule.de. Erwünschte Kontakte werden gerne hergestellt.

INFOBOX

HeRo Kompetenzzentrum HessenRohstoffe e.V.

Die Hessische Landesregierung fördert den verstärkten Einsatz nachwachsender Rohstoffe für eine sichere und klimaschützende Energieversorgung sowie eine nachhaltige stoffliche Nutzung.

 

Gründe hierfür sind:

  1. aktiver Klima- und Ressourcenschutz

  2. Sicherung nachhaltiger Rohstoffquellen

  3. Stärkung des ländlichen Raums

  4. Impulsgebung für zukunftsweisende ökonomische, ökologische und soziale Konzepte

    Hessen bietet aufgrund seiner natürlichen Gegebenheiten ein ausbaufähiges Potenzial zur Nutzung von Biomasse. Um den Anteil nachwachsender Rohstoffe in Produktion und Nutzung zu erhöhen, wurde das Kompetenzzentrum HessenRohstoffe (HeRo) e.V. gegründet.



    HeRo bündelt u.a. folgende Aufgabenfelder:

  1. Vernetzung der hessischen Akteure

  2. Impulse zwischen Wissenschaft/Forschung und Anwendung

  3. Produktion, Verarbeitung und Vermarktung nachwachsender Rohstoffe

  4. Technologietransfer

  5. Kampagnen/Projektmanagement

  6. Öffentlichkeitsarbeit

  7. Berufliche Qualifizierung

  8. Bildung

    HeRo ist dabei gleichermaßen Plattform, Initiator und Ansprechpartner für den Anbau und die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen in produzierenden und
    forschenden Unternehmen, in Institutionen aus allen Wirtschaftssektoren und in Einrichtungen der schulischen und außerschulischen Bildung

Fachoberschule Bautechnik

Der Unterricht der Fachoberschule Bautechnik zeichnet sich dadurch aus, dass neben der Schule in Frankenberg auch weitere Lernorte einbezogen werden. So werden regelmäßig Exkursionen zur Universität Kassel angeboten, um das Lernen und Arbeiten in einer Universitätsbibliothek zu trainieren, ein praktisches Betonlabor durchzuführen und eine Studienorientierung in den Fachbereichen Baustoffkunde und Geotechnik zu bieten. Zeitweise wird das praktische Betonlabor auch am Lehrbauhof Frankenberg durchgeführt.

Die Fachoberschule Bautechnik integriert regelmäßig Aufgaben aus den Wettbewerben der Ingenieur-Kammer Hessen (Wasserturm, Fußballstadion, Skischanze, Wasserrad, Achterbahn, Aussichtsturm, Stadiondach). Als berufsnahes Projekt für angehende Architekten/innen und Bauingenieure/innen wird ein bauplanerisches Großprojekt vom Entwurf über die Genehmigung bis zur Ausführungsplanung mit CAD-Einsatz bearbeitet. Auch kommt neuerdings eine Wärmebildkamera zum Einsatz. Die Zusammenarbeit mit der Fachschule Umweltschutztechnik und dem Fachbereich Holz wird unter anderem am Fachtag-Natürlich-Dämmen gepflegt und zukünftig mit gemeinsamen Veranstaltungen in einer Bauökologischen Woche intensiviert.

Die Projekte der FOS Bautechnik zeichnen sich durch eine intensive Zusammenarbeit der Partnern Hans-Viessmann-Schule und Lehrbauhof, Frankenberg (Eder) aus. Auch kann in der Jahrgangsstufe 11 maximal ein Zeitfenster von drei Monaten auf dem Lehrbauhof in Frankenberg als Praktikum abgeleistet werden.

Grundsätzliche Empfehlung für das Jahrespraktikum wäre ein halbes Jahr Baustellenpraxis zu erwerben und die zweite Hälfte im Planungsbüro zu verbringen.

Der Unterricht der FOS-Bautechnik ist geprägt durch immer wiederkehrende Elemente wie: 

  • Schüleraktivierende Unterrichtskonzepte
  • Schülerbibliothek
  • Methodentraining
  • Fragenspeicher
  • Präsentationstechniken
  • Soziales und fachliches Lernen in intensiven Lerngruppenphasen
  • Zeitmanagement mit Wochenplanarbeit und Prüfungsplanung

  • Modelle und Materialien aus der bautechnischen Sammlung

  • Praktische Versuche in Kooperation mit dem Lehrbauhof

    Aktuelle Praxisbezüge sowie bauhistorische Inhalte werden sowohl durch den Besuch der Deutschen Baumesse (DeuBau) Essen als auch durch Bauhistorische Stadtbesichtigung (z.B. in Frankenberg) hergestellt. Ein Highlight war auch hier der Besuch der Berufsweltmeisterschaft 2013 in Leipzig.