MATCHSIMatching the Needs and Expectations of Trainees & Companies Hosting for a Successful Internship
4. MATCHSI-Meeting in Berlin
Die Kolleginnen Verena Rupprath und Janine Emde der Hans-Viessmann-Schule nahmen am 4. Meeting des MATCHSI-Programms der Europäischen Union teil. Die Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern unterschiedlicher europäischer Länder, hat das Ziel, Materialien auszuarbeiten, um den Vermittlungsprozess von Erasmus-Teilnehmern ins Ausland so effizient und erfolgreich wie möglich zu gestalten. Außerdem fand bei diesem Treffen eine Besichtigung des Lehrbauhofs in Berlin-Marienfelde statt, um das duale Ausbildungssystem Deutschlands vorzustellen.
MATCHSI-Veröffentlichung 1: November 2016
Das MATCHSI-Projekt wurde offiziell am 3. November auf der 1. transnationalen Zusammenkunft in Braga gestartet. Der Name MATCHSI steht im übertragenen Sinne dafür, dass die Bedürfnisse und Erwartungen von Praktikanten und in Empfang nehmenden Betrieben in Einklang gebracht werden sollen, um ein erfolgreiches Praktikum zu ermöglichen.
Die Idee zur Entstehung von MATCHSI kommt aus der Forschung bzw. der Beobachtung, dass die Qualität der Informationen, welche Praktikanten, Anbieter aus dem Bereich der beruflichen Bildung und von aufnehmenden Betrieben – insbesondere kleineren und mittelgroßen – erhalten, vor und während des Praktikums nicht ausreichend gegeben ist oder es den Angaben an Relevanz fehlt.
Dies lässt eine große Diskrepanz zwischen den Erwartungen und Zielen der verschiedenen Stakeholder im Prozess entstehen. Praktisch betrachtet heißt das, dass Praktikanten sich letztendlich in Betrieben wiederfinden, die die gewünschten beruflichen Erfahrungen nicht anbieten können und Praktikumsbetriebe oft Praktikanten empfangen, welche technisch und praktisch nicht über das Wissen verfügen, um effektiv mitzuarbeiten. Dies wiederum kann die vielfältigen Vorteile dramatisch reduzieren, die diese Art von Mobilitätserfahrung mit sich bringt, und endet in Enttäuschung und Ernüchterung bei den Beteiligten. MATCHSI hat das Ziel, diese besagte Lücke zu schließen.
Das MATCHSI-Projekt bringt acht Partner aus sieben EU-Mitgliedsstaaten zusammen und versucht, die beschriebenen Schwierigkeiten zu beheben, indem ein mehrsprachiges, benutzerfreundliches und anpassungsfähiges Toolkit hergestellt wird, um die Bedürfnisse und Erwartungen von Praktikanten und Praktikumsbetrieben in Einklang zu bringen. Das Toolkit wird die Identifizierung, Sammlung und Übermittlung aller relevanten Informationen vereinfachen. Dieses innovative, aktuelle Instrument wird kompatibel sein mit den bereits bestehenden Dokumenten und Methoden der EU (bspw. dem Europass CV) und diese weitergehend ergänzen. Sie werden insbesondere mehr Genauigkeit in der Entwicklung von Lernzielen aus Sicht des Europäischen Leistungspunkteprogramms für die Berufsbildung ermöglichen.
Das Toolkit wird im Laufe des Projekts mittels einer Kontrollgruppe von 80 Praktikanten, die 80 transnationale Arbeitspraktika von jeweils 3 bis 26 Wochen durchführen werden, und von den Projektpartnern anhand ihres Netzwerks für Praktika, getestet. Eine signifikante Anzahl dieser Praktika wird junge Menschen involvieren, welche nicht typischerweise an transnationalen Mobilitätsprojekten teilnehmen würden - besonders auch solche, die aus einem benachteiligten sozio-ökonomischen Umfeld stammen. Es wird erwartet, dass MATCHSI bis zu 1000 transnationale Praktika begleiten wird. Als Beteiligte werden bis zu 50 pädagogische Einrichtungen und Berufsbildungsanbieter, bis zu 350 aufnehmende Betriebe und bis zu 30 zusätzliche interessierte Gruppen wie lokale öffentliche Verwaltungsanstalten involviert sein.
Die Projektpartner werden zusätzlich tiefgreifende Forschungen in jedem Partnerland durchführen und ein mehrsprachiges Kompendium mit Good Practice-Beispielen für transnationale Praktika erstellen.
Das Zusammenbringen aller Ressourcen aus sieben europäischen Ländern erleichtert die Informationsgenerierung und stößt Verbesserungen in der Zusammenarbeit zwischen Berufsbildungsanbietern, Mobilitätsvermittlern, Firmen und anderen Beteiligten und vielleicht sogar die Entwicklung neuer kooperativer Ansätze und Lösungen an.
Als leitender Partner fungiert European Placement Network. Dieser wird die Durchführung des Projekts durch ein steuerndes Kommittee und untergeordnete Arbeitsgruppen überwachen. Alle Ressourcen und Materialien, welche im Laufe des Projekts in den sieben verschiedenen Sprachen produziert werden, werden frei zugänglich und herunterladbar auf unserer Website sein.
MATCHSI zielt darauf ab, die Relevanz von transnationalen Berufspraktika zu erhöhen, welche zu einem Zusatznutzen für den Lebenslauf eines Praktikanten führen und somit seine Einstellungschancen erhöhen, indem die Kompetenzen entwickelt werden, die von Firmen gefordert sind. Es wird erwartet, dass sich so im Umkehrschluss auch die Qualität der Arbeitskraft verbessert und die wirtschaftliche Entwicklung in der Europäischen Union vorangebracht wird.
Ein weiteres antizipiertes Ziel des MATCHSI-Projekts ist die Festigung der Partnerschaften zwischen pädagogischen und wirtschaftlichen Sektoren durch den Einbezug von Praktikumsbetrieben in den berufsbezogenen Lernprozess.
Der renommierte Forscher Laurence Bragg sagte 1958: “Das Wichtige ist nicht unbedingt, neue Fakten zu entdecken, aber neue Wege zu entwickeln, wie man mit ihnen umgeht.” Dies soll auch im Rahmen des MATCHSI-Projekts erreicht werden.